Karate ist eine Kampfkunst, ein Lebensweg, eine Philosophie. Und für manche ist es einfach ein Sport. Für jeden hat Karate einen anderen Stellenwert und in jedem Verein wird Karate ein bisschen anders gelehrt.
Was sind also die Gemeinsamkeiten?
Karate zeichnet sich vor allem durch Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken aus. Es wird waffenlos gekämpft. Im Training baut Karate auf drei Säulen auf: dem Kihon, dem Kumite und der Kata.
Kihon ist eine Art „Grundschule“, bei der die einzelnen Bewegungsabläufe und Techniken trainiert werden, die das Fundament des Karate bilden. Daher auch die Bezeichnung „Grundschule“. Die Bewegungen sollen durch häufige Wiederholungen verinnerlicht und optimiert werden. Beim Kihon hat man keinen Gegner, sondern konzentriert sich nur auf seine Techniken und deren Verbesserung.
Kumite ist das Anwenden der erlernten Techniken mit einem Partner. Dabei gibt es verschiedene Formen des Kumite, die je nach Fortschritt des Karateka von abgesprochenen Bewegungsabläufen bis zum Freikampf reichen.
Eine Kata ist ein stilisierter und choreographierter Kampf gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner. Durch die Katas werden die Techniken des Karate weitergegeben. Die Bedeutungen der Bewegungen sind dabei nicht immer eindeutig und müssen im sogenannten Bunkai entschlüsselt werden.
Die Philosophie des Karate in seiner heutigen Form geht vor allem auf Gichin Funakoshi zurück. Er formulierte die 20 Regeln des Karate. Die ersten beiden lauten:
1. Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.
2. Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.
Die erste Regel spielt vor allem im Training eine wichtige Rolle, denn die Etikette hat im Karate große Bedeutung. Der Respekt gegenüber dem Sensei (Lehrer) und den Übungspartnern wird während des Trainings vorausgesetzt und immer wieder sichtbar. Im Gegensatz zur heutigen Erziehung in Deutschland werden die Anweisungen des Senseis im Dojo (Trainingsraum) nicht hinterfragt oder ihm widersprochen. Aber auch der Respekt gegenüber und die Verantwortung für den Trainingspartner spielen eine wichtige Rolle. Ein entsprechendes Verhalten wird auch von Zuschauern erwartet, während im Dojo trainiert wird.
Während des Trainings wird natürlich auch Wert auf Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Gelenkigkeit gelegt, ohne die die Ausführung der Techniken kaum möglich wäre.
Durch unterschiedliche Gürtelfarben wird der Fortschritt des einzelnen Karateka deutlich. Es ist kein Muss, Gürtelprüfungen abzulegen, aber sinnvoll und für die Teilnahme an Lehrgängen und Wettkämpfen auch wichtig. Es ist üblich, zu Beginn ein bis zweimal im Jahr eine Prüfung zu machen. Später werden die Abstände zwischen den Prüfungen größer.
Wem diese kleine Einführung ins Karatedo noch nicht gereicht hat, findet unter „Links“ noch viele Einblicke in diese Kampfkunst.